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sie ihn. Jja erhob sich, kam zu ihm und warf sich in einer fließenden Bewegung auf die Knie, um ihm die Füße zu küssen. Sie machte nicht den Eindruck, sich zu beeilen, doch sie war damit fertig, bevor Nnanji sich mit peinlich berührten Glupschaugen auf die Beine rappelte. Er sagte: »Ich wußte nicht, ob Ihr auch das Baby haben wolltet, mein Gebieter, deshalb habe ich es mal mitgebracht. Ihr habt von Habseligkeiten gesprochen. Aber Kikarani sagte, daß sie es zurücknimmt, wenn Ihr es nicht haben wollt.« Wallie räusperte sich. »Das mit dem Baby ist in Ordnung. Würdest du Meister Coningu meine Hochachtung übermitteln und ihn fragen, ob er ein paar Minuten für mich erübrigen kann?« Nnanji befreite sich von dem Baby, das sich jetzt an seinem Bein hochzog, und ging schnell hinaus. Selbst die Rückseiten seiner Ohrläppchen waren rosa ange- laufen. Wallie blickte hinab zu dem Mädchen, das ihm zu Füßen kniete, und beugte sich hinab, um ihr aufzuhelfen. Er lächelte sie an, als er wieder die hohen Wangenknochen sah, die ihrem Gesicht diesen Ausdruck von Kraft verliehen, und die großen dunklen Mandelaugen, die ihn schon beim erstenmal so fas- ziniert hatten. Das war keine zarte Elfe: Sie war groß und starkknochig gebaut, mit üppigen Brüsten und kraftvollen, doch anmutigen Bewegungen und wachen Augen. Sie war jünger, als er gedacht hatte, doch auch diesmal fielen ihm wieder die Spuren der Sklaverei auf rissige Hände, das schwarze Haar lieblos kurz- gehackt. Wenn sie die entsprechenden Möglichkeiten hätte, wäre sie eine hin- reißende Schönheit, und er wußte, daß sie unglaublich zärtlich sein konnte. Wenn ein Schwertkämpfer unbedingt eine Sklavin haben mußte, dann war dies eine gute Wahl. Sie sah beunruhigt in sein Gesicht auf, und dann schweifte ihr Blick über seine vielen blauen Flecke und Schrammen. »Willkommen, Jja«, sagte er. »Ich habe mir seit unserer letzten Begegnung ein paar Kratzer zugezogen. Ich habe nach dir geschickt, weil du so herrlich für beschädigte Schwertkämpfer sorgst.« »Ich war sehr glücklich zu hören, daß ich Eure Sklavin sein darf, Herr.« Ihr Gesichtsausdruck war wachsam, doch ansonsten so unergründlich, daß er ihre Gedanken nicht erraten konnte. Das Baby kroch hurtig auf die Tür zu, seinem neuen Freund hinterher. »Hol das Kleine hier herüber, und setz dich«, sagte Wallie. »Nein, auf den Stuhl.« Er setzte sich auf einen Hocker und musterte sie. »Wie heißt er?« »Vixini, Herr.« Das Baby hatte einen Sklavenstreifen im Gesicht. »Und wer ist sein Vater?« Sie zeigte keinerlei Verlegenheit. »Das weiß ich nicht, Herr. Meine Herrin hat dem Gesichtsmarkierer versichert, daß sein Vater ein Schmied gewesen sei, doch sie hat mich niemals geschickt, um einem Schmied zu dienen.« »Warum? Was ist so besonders an einem Schmied?« Sie dachte offenbar, daß er das wissen müsse. »Man sagt, daß sie groß und stark sind, Herr. Das Schmiedzeichen als Vatermal gewährleistet einen guten Preis.« Wallie stieß im stillen einige Verwünschungen aus und bemühte sich, seine Ge- danken zu bezähmen. Eine Sklavin zu kaufen und sie zu befreien war eine Sa- che; sie zu kaufen, als Sklavin zu halten und zu benutzen, war eine andere Sa- che, die er am Morgen noch als Vergewaltigung bezeichnet hätte. Doch ihr An- blick und die Erinnerung an ihre gemeinsame Nacht erregte ihn bereits heftig. Sie zu besitzen und nicht zu benutzen, würde für sie eine Beleidigung bedeuten und würde wahrscheinlich seine Selbstbeherrschung übersteigen ... wie führte man ein Bewerbungsgespräch mit einer Angestellten, die bereits einen solchen Stein im Brett hatte? Er sagte: »Ich möchte, daß du meine Sklavin bist, Jja, doch ich will keine un- glückliche Sklavin, denn unglückliche Sklaven leisten keine gute Arbeit. Wenn du lieber bei Kikarani bleiben möchtest, sag es mir bitte. Ich werde nicht böse sein und dich zurückgeben. Ich werde das Geld nicht zurückverlangen, du wirst also keine Schwierigkeiten be- kommen.« Sie schüttelte leicht den Kopf und sah verwirrt aus. »Ich werde mein Bestes tun, Herr. Sie hatte niemals Grund, mich zu schlagen. Sie hat für mich höhere Preise verlangt als für die anderen. Sie hat mich nicht verkauft, solang ich schwanger war.« Wallie kam zu dem Schluß, daß sie die Frage nicht verstanden hatte Sklaven konnten sich ihre Besitzer nicht aussuchen oder die eine oder andere Vorliebe haben. »Du warst sehr gut zu mir, als ich krank war. Und ich habe es sehr genossen ... « Er hatte sagen wollen »als wir uns geliebt haben«, aber natürlich wäre die Übersetzung gewesen »als ich mich mit dir verlustiert habe«, und das hielt ihn ab. »Ich habe jene Nacht mit dir genossen, wie ich noch nie eine Nacht mit einer Frau genossen habe.« Er fühlte, wie sein Gesicht heiß wurde, als er stammelte: »Ich hege die Hoffnung, daß du in Zukunft gern das Bett mit mir teilst.« »Selbstverständlich, Herr.« Aus welchem anderen Grund sollte er sie wollen? Welche andere Wahl hatte sie? Wallie fühlte sich mehr und mehr schuldig, und folglich wurde seine Wut auf sich selbst immer größer. Der Anblick dieser samtweichen Haut und die Linien ihrer Hüften und Brüste ... Er bemühte sich, sein Schuldgefühl zu unterdrücken und mit dieser Welt nach ihren Regeln zurechtzukommen. Er fragte sie nach Eltern, Liebhabern und engen Freunden, und sie schüttelte fortgesetzt den Kopf. Das war eine Erleichterung. Er lächelte sie so aufmunternd an, wie er es vermochte. »Dann wirst du also meine Sklavin sein. Ich werde ver- suchen, dich glücklich zu machen Jja, denn dann wirst du mich glücklich ma- chen. Das ist deine oberste Pflicht mich glücklich zu machen. Danach kommt gleich die Pflicht, dich um dieses hübsche Baby zu kümmern und es so groß und
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