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mich ja, das war der Name. Sie kam aus dem Haus und hob mich auf, als ich kürzlich stürzte. Sie war ganz reizend!« »Ja, das sähe Heather Badcock ähnlich!« sagte Cherry. »Oberfreundlich fanden die Leute. Sie würde sich in alles einmischen, sagten sie. Na, jedenfalls sie ist tot. Einfach so!« »Tot? An was ist sie gestorben?« »Keine Ahnung«, antwortete Cherry. »Sie war ins Haus gebeten worden, sicherlich, weil sie die Sekretärin war. Sie und der Bür germeister und noch eine Menge Leute. Sie hat etwas getrunken, und keine fünf Minuten später wurde ihr schlecht, und sie starb, ehe jemand überhaupt noch husten konnte.« »Was für eine schreckliche Geschichte«, rief Miß Marple. »Hatte sie ein schwaches Herz?« »Sie war angeblich kerngesund«, sagte Cherry. »Aber man weiß ja nie! Man kann was am Herzen haben, ohne daß man es ahnt. Jedenfalls eines steht fest: Sie wurde nicht nach Hause gebracht.« »Was meinen Sie damit?« fragte Miß Marple erstaunt. »Ihre Leiche«, antwortete Cherry. Ihre gute Laune war unverwüstlich. »Der Doktor sagte, es sei eine Autopsie notwendig. Post mortem oder wie das heißt. Sie war nicht bei ihm in Behandlung, und die Todesursache könnte man anders nicht feststellen. Ist doch seltsam«, fügte sie hinzu. »Wieso seltsam?« »Na ja.« Cherry überlegte. »Seltsam, weil man glauben könnte, daß mehr dahintersteckt.« »War ihr Mann sehr aufgebracht?« »Weiß wie die Wand! Ich habe noch nie jemanden erlebt, der so verstört ausgesehen hat.« Miß Marple, die seit vielen Jahren daran gewöhnt war, auf die leisesten Zwischentöne zu 37 achten, legte fragend den Kopf etwas schief wie ein kleiner Vogel. »Hat er sie so geliebt?« »Er tat, was sie wollte, und ließ sie machen«, antwortete Cherry. »Aber das heißt noch lange nic ht, daß er sie liebte. Es könnte auch sein, daß er eben nicht den Mut hatte, sich zu wehren.« »Sie mochten sie nicht?« »Ich kannte sie kaum«, erwiderte Cherry. »Sie war nicht mein Typ. Sie mischte sich zuviel ein.« »Sie meinen, sie war neugierig und fragte viel?« »Nein, das nicht. Sie war eine sehr freundliche Frau, die ständig irgend etwas für die Leute tat. Und sie war immer überzeugt, daß nur sie wußte, wie es am besten war. Was die anderen davon hielten, interessierte sie nicht. Ich hatte mal so eine Tante. Sie aß gern Gewürzkuchen, und deshalb machte sie immer Gewürzkuchen und brachte ihn jemand, und sie nahm sich nie die Mühe heraus zufinden, ob die so was mochten oder nicht. Es gibt Leute, die essen ihn nicht gern. Die können manchmal schon den Geruch von Kümmel nicht ertragen. Nun, Heather Badcock war auch so ähnlich.« »Ja«, sagte Miß Marple nachdenklich, »ja, das hätte zu ihr gepaßt. Ich kannte jemanden, der auch so war. Solche Leute«, fügte sie hinzu, »leben manchmal gefährlich obwohl sie es selbst nicht merken.« Cherry starrte sie entgeistert an. »Das klingt aber komisch. Ich verstehe nicht, was Sie meinen.« Miß Knight platzte ins Zimmer. »Mrs. Bantry scheint weggegangen zu sein«, meldete sie. »Wohin, wußte man aber nicht.« »Ich vermute«, sagte Miß Marple, »daß sie mich besuchen will. Ich stehe jetzt lieber auf.« Miß Marple hatte sich gerade in ihrem Lieblingssessel beim Fen ster niedergelassen, als Mrs. Bantry eintraf. Sie war etwas außer Atem. »Ich habe dir eine Menge zu erzählen, Jane«, sagte sie. »Über das Fest?« fragte Miß Knight. »Sie sind doch sicherlich hin gegangen? Ich war auch kurz dort, am frühen Nachmittag. Das Teezelt war sehr voll. Erstaunlich viele Leute waren dort. Marina Gregg habe ich nicht gesehen, worüber ich ein wenig enttäuscht war.« Sie nahm ein kleines Staubkorn von einem Tischchen und sagte fröhlich: »Nun, ich bin überzeugt. Sie beide möchten jetzt ein nettes kleines Schwätzchen halten.« Damit verschwand sie. »Sie scheint keine Ahnung zu haben«, stellte Mrs. Bantry f Dann musterte sie ihre est. Freundin scharf. »Aber du weißt Bescheid, Jane, ich sehe es dir an.« »Du meinst die Tote?« »Du weißt immer alles«, sagte Mrs. Bantry. »Ich begreife nicht, wie du das machst.« »Nun, meine Liebe«, sagte Miß Marple, »auf die gleiche Weise, wie man sonst etwas erfährt. Mein Tagesmädchen, Cherry Baker, berichtete es mir. Sicherlich wird es Miß Knight vom Metzger hören.« »Und was hältst du davon?« fragte Mrs. Bantry. 38 »Wovon?« »Tu nicht so begriffsstutzig, Jane, du weißt genau, was ich meine! Es handelt sich um diese Frau wie hieß sie noch ...« »Heather Badcock«, sagte Miß Marple. »Als sie kam, war sie munter und fröhlich. Ich war zufällig in der Nähe. Und etwa eine Viertelstunde später setzt sie sich plötzlich in einen Sessel, behauptet, sie fühle sich nicht wohl, schnappt nach Luft und ist tot. Was hältst du nun davon?« »Man sollte keine voreiligen Schlüsse ziehen«, meinte Miß Marple. »Die Frage ist natürlich, was der Fachmann davon hält. Der Arzt.« Mrs. Bantry nickte. »Es wird eine Autopsie stattfinden und eine gerichtliche Voruntersuchung«, erklärte sie. »Das verrät doch schon, was los ist.« »Nicht unbedingt«,
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